Nierensteine – wer sie einmal hatte, vergisst sie nie. Die Schmerzen können heftig sein, doch die gute Nachricht ist: Sie können aktiv vorbeugen. In diesem Beitrag geht es speziell um Calciumphosphat-Steine, eine besondere Form von Nierensteinen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Risiko senken können – Schritt für Schritt.
Was sind Calciumphosphat-Steine?
Calciumphosphat-Steine entstehen, wenn sich zu viel Calcium und Phosphat im Urin befinden – vor allem dann, wenn der Urin zu alkalisch (also basisch) ist. Sie machen etwa 10–20 % aller Nierensteine aus und treten häufiger bei Menschen mit bestimmten Stoffwechselstörungen oder einer dauerhaft hohen Urin-pH auf.
1. Viel trinken – aber richtig!
Die einfachste und wichtigste Massnahme: Trinken Sie ausreichend! Ziel ist ein Urinvolumen von mindestens 2–2,5 Litern pro Tag.
Tipps:
- Wasser oder verdünnte Kräutertees sind ideal. Vermeiden von Mineralwasser mit hohem Calcium- und Bikarbonatgehalt.
- Trinken Sie über den ganzen Tag verteilt – nicht nur morgens oder abends.
- In heißen Sommermonaten oder bei körperlicher Aktivität: Mehr trinken!
2. Ernährung anpassen – mit Augenmerk und Verstand
Phosphatreiche Lebensmittel begrenzen:
- Weniger Schmelzkäse, Wurst, Fertiggerichte, Cola oder verarbeitete Lebensmittel – diese enthalten oft Phosphatzusätze.
- Vorsicht auch bei sehr hoher Milchprodukte-Zufuhr – hier gilt: nicht übertreiben.
Calcium – nicht meiden, aber bewusst einbauen:
- Calcium ist wichtig für die Gesundheit. Aber: Zu hohe Mengen auf einmal können die Steinbildung fördern.
- Am besten: Calcium aus natürlichen Quellen wie Milch, Käse, Joghurt – verteilt über den Tag.
Eiweiss in moderater Zufuhr:
- Tierisches Eiweiss (Fleisch, Wurst, Fisch) erhöht die Ausscheidung von Calcium, deshalb maximal 150 g Fleisch, Fisch oder Wurstwaren pro Tag. Keine rein vegetarische Diät, da diese einen basischen Urin fördert
- Ideal: Pflanzliche Eiweissquellen wie Hülsenfrüchte oder Tofu öfter einbauen.
3. Den Urin-pH im Blick behalten
Ein zu hoher pH-Wert (alkalischer Urin) begünstigt Calciumphosphat-Steine. Hier helfen:
- Urinverdünnung vor allem über Mineralwasser mit niedrigem Gehalt an Calcium und Bikarbonat. Hinzufügen von Cranberrysaft in Erwägung ziehen Ihr Arzt kann den pH-Wert Ihres Urins prüfen – in manchen Fällen macht auch eine pH-Messung zuhause Sinn (Teststreifen aus der Apotheke).
4. Medikamente? Nur wenn nötig – und richtig!
Einige Medikamente wie kalziumhaltige Nahrungsergänzungsmittel oder bestimmte Diuretika können das Risiko erhöhen. Auch eine zu hohe Einnahme von Vitamin D kann problematisch sein.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Medikamente einnehmen – vielleicht gibt es Alternativen oder eine bessere Dosierung.
5. Regelmässige Kontrolle
Wenn Sie schon einmal Nierensteine hatten, lohnt sich eine regelmässige ärztliche Kontrolle – inklusive Urin- und Blutuntersuchungen. So lassen sich Risikofaktoren frühzeitig erkennen.
Bonus: Stress abbauen, Bewegung fördern
Auch wenn es nicht direkt auf den ersten Blick damit zu tun hat – ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, Stressabbau und einer ausgewogenen Ernährung wirkt sich positiv auf Ihren Stoffwechsel und Ihre Nieren aus.
Fazit: Aktiv gegen Calciumphosphat-Steine
Ihre 5 wichtigsten Schritte zur Vorbeugung:
- Viel trinken – mindestens 2 Liter pro Tag
- Phosphatreiche Lebensmittel reduzieren
- Calcium bewusst und nicht übermässig zuführen
- Urin-pH im Auge behalten
- Medikamente kritisch prüfen und eng mit dem Arzt absprechen
Bleiben Sie dran – mit kleinen Veränderungen können Sie viel erreichen. Ihre Nieren werden es Ihnen danken!